Unser Sonnensystem bietet einen interessanten Einblick in die Entwicklung des Universums.
Venus ist wegen ihrer Helligkeit relativ einfach zu finden. Visuell und fotografisch meist gut erreichbar. Jupiter und Saturn erfordern etwas mehr Erfahrung fotografisch. Visuell sind beide gut mit bloßem Auge zu finden. Jupiter ist nach Venus auch sehr hell am Nachthimmel erkennbar. Bei Jupiter kann man visuell bereits die 4 helleren Monde mit einem Feldstecher erkennen. Der Ring des Saturn erfordert erfordert schon ein Teleskop mit wenigsten 5 cm Öffnung. Die Vergrößerung sollte mindestens 60x sein. Mars ist nur während der Erdnähe gut erreichbar, dann aber hell und von rötlicher Farbe. Um auf Mars was zu erkennen ist auch ein Teleskop nötig. Die Polkappen des Mars können bereits mit kleineren Teleskopen visuell erkannt werden. Um aber weitere Details der Marsoberfläche zu erkennen benötigt man schon ein Teleskop ab 100mm Öffnung. Fotografisch ist Mars deutlich schwieriger als Venus, Jupiter und Saturn. Merkur zeigt im Fernrohr wenig Oberflächeneinzelheiten und ist wegen der Nähe zur Sonne schwierig. Man kann den Planeten aber morgens oder abends als Sternchen in der Dämmerung fotografieren oder visuell mit bloßem Auge, Feldstecher oder Teleskop aufsuchen. Uranus und Neptun sind sehr klein und deshalb auch nicht einfach zu fotografieren! Visuell reicht für beide ein Feldstecher. Um aber die winzigen Scheibchen zu erkennen benötigt man ein Teleskop.
Auch bei den Sternfreunden Durmersheim werden die Planeten intensiv beobachtet, wie man an den Bildern sieht.
Früher wurde hauptsächlich visuell beobachtet, während in der heutigen Zeit der Schwerpunkt hauptsächlich auf der Beobachtung mit elektronischer Bildaufzeichnung liegt. Der Vorteil liegt hierbei in der Möglichkeit der nachträglichen Bildbearbeitung (Giotto, Autostakkert, Registax) und der Erkennung von immer feineren Details. Das kommt daher, dass man das Seeing, also die Luftunruhe, quasi einfrieren kann. Nichts desto trotz werden auch heute noch beeindruckende Zeichnungen durch visuelle Beobachtungen angefertigt. Für die visuelle Beobachtung der helleren Planeten genügt zwar bereits ein kleines Teleskop ab 60mm Öffnung, aber so 90-100mm und mehr bringen hier schon einen Gewinn an Details.
Natürlich kostet ein Teleskop mit größerer Öffnung mehr, aber man muss ja nicht gleich mit dem eigenen Teleskop loslegen. Sie können unsere Sternwarte besuchen (siehe Termine) und wenn Sie wollen auch Mitglied werden und dann auch mit den Vereinsteleskopen bei uns beobachten!
In unserem Verein sind beide Arten der Planetenbeobachtung vertreten, die wir nun im Folgenden kurz betrachten werden.
Wie beobachtet man Planeten??
Die Planeten kann man sowohl mit dem bloßen Auge als auch mit dem Fernglas oder dem Fernrohr beobachten. Mit dem unbewaffneten Auge sind allerdings nicht alle großen Planeten, sondern nur fünf und mit dem Fernglas sieben beobachtbar. Mit Teleskopen ab 15cm (besser 20cm) Öffnung kommt dann auch Pluto (Status heute: Zwergplanet) in Reichweite des Amateurs, allerdings nur als Sternchen.
Die fünf mit bloßem Auge sichtbaren Planeten sind Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Mit dem Fernglas kommen dann noch Uranus und Neptun hinzu.
Was für ein Teleskop benötigt man zur Planeten-beobachtung??
Im Prinzip reicht ein Spiegelteleskop von 10cm oder ein Linsenteleskop von 7cm Öffnung aus, um die markantesten Details zu beobachten. Dazu gehören die Phasen von Merkur und Venus, die Polkappe von Mars, die Wolken und 4 helleren Monde von Jupiter und Saturn mit seinem Ring und der Mond Titan!! Aber auch die Scheibchenform der beiden mit am weitesten entfernten Planeten Uranus und Neptun ist erkennbar.
Für den fortgeschrittenen Amateur sind mit dieser Öffnung auch schon diverse Kleinplaneten am Himmel zu verfolgen, allerdings nur als sternförmige Objekte.
Während man bei niedriger Vergrößerung noch kaum Details auf den Oberflächen der Planeten ausmachen kann, erkennt man bei zunehmender Vergrößerung immer mehr Details. Allerdings sollte man hierbei darauf achten, dass man nicht höher als das Doppelte des Teleskopdurchmessers vergrößert (bei 70mm Öffnung also nicht höher als 140x), da das Bild ansonsten unscharf und verwaschen wirkt. Auch die Luftunruhe setzt hier Grenzen. Sofern man kein Teleskop mit motorischer Nachführung hat, läuft das Himmelsobjekt, hier der Planet recht schnell aus dem Feld und man muss immer wieder das Teleskop nachstellen (nachführen).
Planetenbeobachtung mit der Videotechnik:
Dem fortgeschritten Amateur eröffnen sich mit dieser Technik ganz neue Möglichkeiten, die vor einigen Jahren noch undenkbar waren. Zum Beispiel sind detailreiche Aufnahmen von Jupiter möglich, die nur professionellen Großobservatorien oder den ersten Raumsonden (Pionier) vorbehalten waren.
Viel Spass beim Beobachten!!
T.H. / J.L.
Systemtische Beobachtungen lohnen sich (Nicht nur bei den Planeten)!
Wer nicht nur gelegentlich beobachtet wird Veränderungen an den Planeten kaum erkennen. Wer systematisch beobachtet hat mehr davon. Als Beispiel sei die unterschiedliche Stellung der Saturnringe beschrieben. Im Jahr 2020 war der Blick auf den Saturnring günstig, 2 Jahre später zeigt die neue Blickrichtung den Ring weniger offen. Die nächsten Jahre zeigen immer weniger vom Ring, die Kantenstellung (nur noch eine dünne Linie ist vom Ring noch sichtbar) ist nicht mehr fern. Wie die Erdachse ist die Rotationsachse des Saturn auch geneigt, deshalb ergeben sich im Laufe der Jahre andere Anblicke des Saturn.
Bei der Kantenstellung der Ringe sieht man in Instrumenten ab 150mm nur noch eine dünne Linie vom Ring, leider. Es hat aber auch einen Vorteil! Einige Saturnmonde können dann leichter gefunden werden!
Weitere Artikel sind auf unserer Webseite in verschiedenen Rubriken zu finden.
J. L.
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