Beide gehören zu den kleinsten Objekten im Sonnensystem, täuschen Größe vor (helle Kometen) und können ganze Populationen vernichten. Gemeint sind die Asteroiden und Kometen.

Asteroiden sind kleine Himmelskörper die nicht selbst leuchten, wie ja alle Objekte des Sonnensystems.
Natürlich, die Sonne leuchtet selbst und wird hier nicht betrachtet! Astronomen bezeichnen Asteroiden auch als Planetoide oder Meteoroide. Asteroiden unterscheiden sich deutlich von Kometen: Sie bestehen hauptsächlich aus Gestein mit Beimischungen aus verschiedenen Metallen und Kohlenstoffverbindungen. Es gibt auch Asteroiden, die nur aus Metall bestehen, etwa aus Eisen und Nickel. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Größen werden manche Asteroiden auch als „Kleinplaneten“ bezeichnet. Tatsächlich handelte es sich bei dem zuerst entdeckten Asteroiden, Ceres, gleich um das größte Objekt im Asteroidengürtel. Aufgrund seiner Größe und damit verbundenen ausgeglichenen runden Form (Durchmesser von etwa 945 Kilometern) wurde er inzwischen auch als Zwergplanet klassifiziert. Asteroiden sind im allgemeinen viel kleiner als Planeten. Manche werden sogar von kleineren „Monden“ oder einem anderen Asteroiden umrundet. Solche Asteroiden werden auch als Doppelasteroiden bezeichnet.

In unserem Sonnensystem gibt es Millionen von Asteroiden und täglich werden neue entdeckt. Asteroiden sind hauptsächlich im Asteroidengürtel beheimatet, einer Region, die sich zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter befindet. Manche Asteroiden können jedoch aufgrund von Kollisionen und gravitativer Wechselwirkungen mit Planeten (hauptsächlich Jupiter) die Bahnen von Mars und Erde kreuzen. Asteroiden auf einer erdähnlichen oder die Erdbahn kreuzenden Bahn werden als „Near Earth Objects“ (NEOs) bezeichnet. NEOs kommen oft nah an die Erde heran und können so relativ gut mit erdgebundenen sowie Weltraumteleskopen beobachtet werden. Das Ziel solcher Beobachtungskampagnen ist die Bestimmung wichtiger Kenngrößen, wie etwa Größe, Dichte, Reflexionseigenschaften (Albedo), Oberflächenbeschaffenheit und Zusammensetzung. Dieses Wissen über NEOs ist wichtig, um Aufschlüsse über Herkunft, Beziehung zu den Asteroiden des Asteroidengürtels und Meteoriten zu bekommen – und vor allem auch, um Techniken entwickeln zu können, mit denen ein NEO, der sich auf einem Kollisionskurs mit der Erde befindet, in Zukunft vielleicht sogar ablenken zu können.

Asteroid (65803) Didymos am 6.11.2022 C8 / J.L. / Durmersheim
Staubfontäne nach Einschlag durch die „DART“-Mission

Da Kometen alle 5 – 10 Jahre auch mal für’s bloße Auge oder Feldstecher sichtbar werden, ziehen wir dieses Thema vor.

Kometen sind auch kleine Himmelskörper aber mit einigen Eigenschaften, die sie besonders interessant machen.

NEOWISE Juli 2020 J.L. Durmersheim

Kometen sind die Schmuckstücke des Sternenhimmels. Kometenbeobachtung hat bei den Sternfreunden eine grosse Tradition.

Die Sternfreunde verdanken ihre Entstehung einem Kometen. Ein ganz berühmter sogar, nähmlich der Halleysche Komet. Als Jürgen Linder nach Durmersheim zog versuchte er im Raum Durmersheim gleichgesinnte zu finden. Dies stellte sich zunächst als schwierig heraus. Jedoch führte die Wiederkehr des Kometen Halley zur erhöten Aufmerksamkeit der Vorträge von Jürgen.

Komet Leonard C/2021 A1 J.L. C8 / Durmersheim

So bildete sich eine interessierte Gruppe.
Jürgen war damals Leiter der Fachgruppe Kometen Deutschland. Wir widmen uns hier an dieser Stelle deshalb den Kometen.

Wenn Sie in unserer Nähe sind, kommen Sie doch einfach einmal vorbei (siehe Termine ) und beobachten Sie mit uns schwache und helle Kometen. Sollten Sie keine Möglichkeit dazu haben, dann empfehlen wir Ihnen unter „Links“ nachzusehen.

Wie beobachtet man Kometen?

Da die meisten Kometen lichtschwache Gesellen sind, sollte man ein lichtstarkes Instrument verwenden. Es gibt heutzutage preisgünstig Teleskope mit 15-20 cm Öffnung, die die Beobachtung einiger Kometen zulassen.

Sollten diese Teleskope noch preislich (300-400 Euro) zu hoch sein, so sollte man zunächst an den Kauf eines Feldstecher mit wenigstens 50mm Öffnung denken, besser noch 60-70mm.

Zur Kaufentscheidung sollte man sich wenigstens mit den Bezeichnungen auf den Feldstechern auskennen. So bedeutet 7×50, dass der Feldstecher 7-fache Vergrößerung und eine Öffnung von 50 mm hat. Ein 20×60 hat demnach 20-fache Vergrößerung und eine Öffnung von 60mm.

Ein 20×60 Feldstecher liefert ein kontrastreicheres Bild auch unter Vorstadtbedingungen, wie z.B. ein 7×50 Feldstecher. Bei den 50mm Feldstechern empfehle ich die 10×50 oder 12×50 Feldstecher, um auch unter Vorstadtbedingungen einen besseren Kontrast zu erhalten.

Die höheren Vergrößerungen erfordern jedoch in jedem Fall ein Stativ. Mit einem 50er lassen sich unter günstigen Bedingungen Kometen bis ca. 9.5 erreichen. Der Anfänger wird sich jedoch mit 1-1.5 Grössenklassen weniger begnügen müssen. Mit einem 20cm Teleskop kann man unter günstigen Bedingungen Kometen der 13. Grösse erreichen.

Wie kann ich einen Kometen entdecken?

Die Suche nach einem schwachen, bekannten Kometen kann sich unter Umständen schon als recht schwierig, die Suche nach einem Neuen als gar (fast) unmöglich erweisen. Wer es dennoch versuchen möchte, sollte in der mondfreien Zeit viele hunderte Stunden den Morgen (Ost) und Abendhimmel (West) absuchen (der Verfasser hat selbst viele Stunden damit verbracht).

Leider kommt heutzutage erschwerend hinzu, dass automatische Suchprogramme den grössten Teil des Himmels automatisch absuchen.

Somit bleibt oft nur noch der Abendhimmel (fortgeschrittene Dämmerung) oder der Morgenhimmel bevor es zu hell für die Suche wird. Wer sich für die Astrofotografie begeistern kann, sollte aber heutzutage mit moderner Fototechnik an die Suche gehen, die visuelle Suche ist kaum noch erfolgreich. Bevor man sich an die Kometensuche macht sollte man sich bereits am Himmel auskennen und einige bekannte Kometen beobachtet haben. Näheres findet ihr unter der Seite der Fachgruppe Kometen.

J.L.
Komet West C/1975 V1, einer der hellsten Kometen im 20. Jahrhundert!

Aufnahme: Komet West am 4.3.1976; Dobel Schwarzwald (J.Linder).
Das Bild wurde der ESO in Garching zur Verfügung gestellt (Rechte J.Linder/ESO).
Kamera: Revue 3 mit Objektiv 2.0/85mm; Film Kodak High Speed 23 DIN;
Belichtungszeit 5 Minuten. Nachführfernrohr Unitron 60mm, handnachgeführt!
Comet West, 1976 | ESO

Literatur: Atlas der Grossen Kometen (Oculum, R. Stoyan). Kronk C/1975 V1 (West) (cometography.com)

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